Auf einer unserer Reisen nach Indonesien, im März 2015, besuchten auch wir Gili Trawangan: Von Senggigi (Lombok) aus ließen wir uns von einem der zahlreichen Taxiunternehmer mit anderen Touristen in einen Kleinbus stecken, um dann zu einem Straßenkaffee ca. 1 km vor dem Hafen in Bangsal gebracht zu werden. Dort wurde uns mitgeteilt, dass wir den Rest der Strecke zu Fuß weiter müssten, da der Hafen für die zahlreichen Minibusse einfach zu klein wäre. Also ging es nun erstmal zu Fuß weiter, was uns, im Gegensatz zu anderen Touristen, die nicht auf Taschenschleppen vorbereitet waren, nicht weiter störte. Man ist eben in Indonesien. 🙂
Von Bangsal aus ging es dann mit der öffentlichen Fähre (die ich jedem empfehle, da es nur einen Bruchteil der Kosten eines privaten Schnellbootes ausmacht und eine tolle Erfahrung ist) nach Gili Trawangan, der größten und touristischsten der drei Gili Inseln. Hier hatten wir für drei Nächte bereits eine Unterkunft reserviert.
Überblick zu Gili Trawangan | |
Zeitraum: | März 2015 (3 Nächte) |
Todo’s: | Rumliegen, Essen, Cocktails trinken, Muscheln sammeln, Fahrrad fahren, Schnorcheln, Schwimmen, Tauchen |
Unterkunft: | Jati Village* |
Preis: | ca. 90€ pro Person (vor Ort) |
Unser Bungalow auf Gili Trawangan
Als Unterkunft auf Trawangan hatten wir einen Bungalow weiter im Landesinneren gewählt, da wir etwas abseits vom Trubel sein wollten. Unsere Wahl fiel auf das Jati Village*, das ca. 10mins zu Fuß vom Strand entfernt, etwas mehr Ruhe versprach. Die Anlage besteht aus einigen Bungalows, einem kleinen Pool und einem netten Chillbereich mit kleiner Bar. Alles war gepflegt und sauber und zudem noch günstiger als direkt am Strand. Für 650.000 IDR (ca. 40€) pro Nacht (inkl. Frühstück) für zwei Personen konnten wir uns nicht beschweren.
Als idyllisch und einsam kann man Trawangan nun wahrlich nicht bezeichnen. Vor allem an der Ostküste, wo auch die Fähre landet, reiht sich ein Restaurant und eine Bungalowanlage an die andere. Da wir die Insel jedoch nicht in der Hauptsaison besuchten, hielten sich die australischen Sauftouristen in Grenzen und es war zur Abwechslung auch mal schön eine Auswahl an verschiedenen Restaurants zu haben. Bei unserer Unterkunft im Landesinneren herrschte dagegen idyllische Ruhe, wenn man von den Tieren des benachbarten Bauernhofs und dem alltäglichen Rufs des Muezzins einmal absieht. Naja, irgendwie ist die Insel dann aber schon sehr touristisch und was soll man sagen, es ist hier einiges los, aber für ein paar Tage doch sehr schön.
Und genau hier haben wir sie entdeckt, die Ananasknödel…
Im Genius*, ein von Österreichern geführtes Restaurant auf Gili Trawangan, kann man selbstgebackenes Brot, Schnitzel und eben auch Ananasknödel genießen … weil es hier eben weder Marillen noch Zwetschken gibt (stand zumindest auf der Karte). Im Urlaub essen wie daheim? Prinzipiell vermeiden wir das ja, weil Chris aber schon seit einigen Monaten aus Studienzwecken in Indonesien ist, freut er sich über Abwechslung aus der Heimat.
Die sehr freundlichen und interessanten Besitzer, eine Psychologin und ein Architekt aus Wien, nutzen einerseits ihre Indonesienaufenthalte für Forschungszwecke und bilden andererseits in ihrem Restaurant lokale Fachkräfte für das Gastgewerbe aus. Alles macht einen sehr seriösen Eindruck und wir können das Genius jedem empfehlen.
Auf den Gilis gibt es übrigens keine Autos, was auch nicht nötig ist, da die Inseln nicht besonders groß sind. Man leiht sich am besten Fahrräder aus um auf die weniger bebaute Westseite der Insel zu gelangen (in zwei Stunden hat man die Insel auf dem Fahhrad umrundet). Dort ist es noch ein wenig ruhiger, es gibt Kokosnüsse, Rinder und schöne Sonnenuntergänge.
Gili Trawangan – eine Reise wert?
Natürlich häufen sich sehr kritische Stimmen, die die Zerstörung des Paradieses auf den Gilis ankreiden (Bleiche der strandnahen Korallenriffe, Vertreibung der einheimischen Bevölkerung durch ausländische Investoren usw.). Dies sollte man bedenken, wenn man sich entscheidet hierher zu reisen. Schließlich muss man aber auch berücksichtigen, dass die Menschen vor Ort auf den Toursimus angewiesen sind. Einen kleinen Beitrag kann man aber schon leisten indem man nicht eine der größeren Hotels bucht, sondern einen Bungalow von einem kleinen Unternehmen bevorzugt. Auch wenn die Korallen nicht mehr ganz so bunt leuchten wie vor 40 Jahren ist das Schnorcheln und Tauchen immer noch ein Highlight!
Nach drei Nächten hatten wir jedoch genug vom Trubel und es ging per Speedboat (da keine andere Möglichkeit bestand) zur Nachbarinsel Gili Air.
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