Startpunkt dieser dreitägigen Wanderung auf dem Stubaier Höhenweg ist die Talstation der Stubaier Gletscherbahnen, an der man sein Auto auf dem kostenlosen Parkplatz auch für mehrere Tage abstellen kann. Von hier aus gelangt man mit der Gletscherbahn direkt zur Dresdner Hütte (2.308m), wo die eigentliche Wanderung beginnt. Über das Beiljoch (2.672m) geht es auf der ersten Etappe zur Sulzenauhütte (Etappe 1), auf der wir die erste Nacht verbringen. Von dort geht es am zweiten Tag weiter über die Mairspitze (2.780m) zur Nürnberger Hütte (Etappe 02). Am dritten Tag steigen wir auf zum Alpenhauptkamm, der rote Grat (3.098m) ist das Ziel, direkt an der Grenze zwischen Italien und Österreich, bevor es wieder zurück zur Nürnberger Hütte geht (Etappe 03). Noch am selben Tag erfolgt dann der Abstieg zurück ins Stubaital (Etappe 04).
- Etappe 1: Von der Dresdner Hütte zur Sulzenauhütte
- Etappe 2: Von der Sulzenauhütte zur Nürnberger Hütte
- Etappe 3: Von der Nürnberger Hütte zum Roten Grat
- Etappe 4: Abstieg ins Stubaital
Überblick zur Wanderung |
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Datum: | 17 – 19 August 2018 (3 Tage) |
Ziele: | Dresdner Hütte (2.308m), Sulzenauhütte (2.191m), Mairspitze (2.780m), Nürnberger Hütte (2.278m), Roter Grat (3.098m) |
Niveau: | mittel (3 von 5) – je nach Etappe meist einfacher Steig, einge ausgesetzte Stellen, manchmal zu klettern, gute Markierungen |
Ausrüstung: | Bergschuhe, Wanderstöcke, Rucksack, Hüttenschlafsack, Proviant für 3 Tage |
Etappe 01: Von der Dresdner Hütte zur Sulzenauhütte
Profil
Beschreibung
Etappe 02: Von der Sulzenauhütte über die Mairspitze zur Nürnberger Hütte
Profil
Etappe 03: Von der Nürnberger Hütte zum Roten Grat
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Etappe 04: Abstieg von der Nürnberger Hütte ins Stubaital
Profil
Zeitpunkt
Die Wanderung eignet sich gut für ein Wochenende in den Monaten Juli bis September (vorher und nachher geht auch, es kann aber Schnee liegen). Wenn es möglich ist, sollte man natürlich versuchen diese Wanderung unter der Woche durchzuführen, denn dann sind die Berge und vor allem auch die Hütten einfach weniger voll.
Reservierung
Wenn man keine Lust hat mit vielen Leuten das Lager zu teilen, empfiehlt sich eine frühzeitige Reservierung um eines der Einzelzimmer zu ergattern. Wir hatten beispielsweise zwei Monate im Voraus reserviert, bekamen aber nur noch auf einer der beiden Hütten ein Zimmer und mussten auf der anderen mit dem Lager vorliebnehmen. Die Reservierung für diese beiden Hütten klappt gut online direkt über ihre Webseiten:
Ausrüstung
Für die Übernachtung auf den Hütten benötigt man einen Hüttenschlafsack, auch schadet es nicht, eine Taschenlampe oder Stirnlampe mitzubringen. Je nach geplanter Wandertour benötigt man natürlich die entsprechende Ausrüstung. Generell handelt es sich um hochalpines Gelände, weshalb gute Bergschuhe und höhenverstellbare Wanderstöcke zur Grundausstattung gehören.
Etappe 01: Von der Dresdner Hütte zur Sulzenauhütte
Startpunkt der ersten Etappe unserer Wanderung aud dem Stubaier Höhenweg ist die Dresdner Hütte auf 2.308m. Von hier startet der gut markierte Stubaier Höhenweg. Zunächst geht es ein Stück bergab und wir überqueren auf einer kleinen Brücke den Fernaubach, der hier mit Schmelzwasser gefüllt reißend ins Tal rauscht. Ab hier müssen wir nun über die östlich davon gelegene Bergkette.
Etappe 01: Von der Dresdner Hütte zur Sulzenauhütte |
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Route: | Dresdner Hütte (2.308m) → Sulzenauhütte (2.191m) |
Gehzeit: | 2,5 / 3,5 Std. (schnell / langsam) |
Höhendifferenz: | ↑442m – ↓547m |
Niveau: | mittel (3 von 5) – Steig, eingie ausgesetzte Stellen |
Der Aufstieg ist ziemlich anstrengend, schließlich schleppt man ja einen Rucksack mit allem was man so braucht für die nächsten drei Tage inklusive Verpflegung. Der sanfte Anstieg wird immer steiler und es gibt auch einige Stellen an denen wir die Wanderstöcke wegpacken und unsere Hände benutzen müssen. Ausgesetzt wird der Weg aber nicht, dennoch sind die Sicherungen durch Drahtseile, an denen man sich immer wieder einhalten kann, sehr hilfreich.
Nachdem diese steilen Stücke überwunden sind, wird der Weg ca. 200m unter dem Joch flacher und steigt nun gemütlich an, man geht hier wie auf einer Treppe und „hüpft“ von Steinblock zu Steinblock. Am Beiljoch (2.672) angekommen öffnet sich ein atemberaubender Blick auf den Sulzenauferner, der hier aus südlicher Richtung den Hang „hinabfließt“. Leider ist er schon viel weiter zurückgeschmolzen als selbst die neueren Karten erwarten lassen. Dennoch ist der Anblick extrem beeindruckend.
Nach einer kurzen Pause auf dem Joch machen wir uns an den Abstieg. Begleitet von den Pfiffen der zahlreichen Murmeltiere steigen wir zur Sulzenauhütte (2.191m) auf einem einfach zu begehenden Steig entlang des Sulzenaubachs ab.
Ankunft an der Sulzenauhütte
Wir sind zur besten Zeit angekommen, 17:55 Uhr, die ganze Hütte ist im Aufruhr, denn es gibt Abendessen um 18 Uhr. Mitten in den dadurch entstehenden Stress – schließlich müssen geschätzte 120 Leute versorgt werden – platzen wir also rein und wollen einchecken. „Wir haben schon gedacht ihr kommt nicht mehr“ ist die Begrüßung, aber immerhin, unser reserviertes Zimmer ist noch nicht anderweitig vergeben.
Duschmarken gibt’s für 2€ pro Stück (3 Minuten) aber „warmes Wasser ist wahrscheinlich keins mehr übrig“ und für die vorbestellte Halbpension sind wir „exakt 55 Minuten zu spät“ wie uns der nette mit Lederhosen bekleidete Hüttenkellner bedauernd mitteilt. Bis 17 Uhr muss vorbestellt werden. Naja… kaltes Gletscherwasser muss also zum Duschen ausreichen. Entschädigt werden wir allerdings durch das vorzügliche a la carte Abendessen, ein Tiroler Gröstl und einen Kaiserschmarrn. Man kann mit gutem Recht behaupten, dass der Kaiserschmarrn einer der besten ist, den wir je gegessen haben. Also unbedingt bestellen!
Die Hütte selbst ist sehr groß und wurde erst kürzlich renoviert. Es hat dadurch aber für unseren Geschmack weniger was von gemütlicher Almhütte und mehr was von Masse. Sauberkeit war ok, aber nicht umhauend. Gefühlt gibt es einfach bei voller Hütte zu wenige Toiletten!
Die meisten Gäste gehen auf der Hütte schon früh schlafen, daran müssen wir uns erst gewöhnen. Wir werden nämlich sehr bestimmt aus der Stube geworfen, um 22 Uhr. Es ist Hüttenruhe, also Schlafenszeit. Nach einer durchwachsenen Nacht (der Schlaf mochte sich nicht einstellen in unserer Kammer) ist es um 6 Uhr auch schon wieder Zeit zum Aufstehen… an diesen Hüttenrhythmus muss man sich wirklich erst einmal gewöhnen.
Frühstück gibt’s von 6 bis 8 Uhr, also schnell raus aus den Federn und ab in die Stube, die schon wieder von geschäftigem Treiben der Gäste und Bediensteten erfüllt wird. Das Frühstück ist allerdings eine Enttäuschung, die 6,90 € (kleines Frühstück: Tasse Kaffee + 3 Scheiben Brot, Butter und Marmelade) oder 8,90 € (großes Frühstück: Tasse Kaffee + 3 Scheiben Brot, Butter, Marmelade und je 3 Scheiben Wurst und Käse) hätte man sich auch sparen können und den dünnen Kaffee kann man eigentlich gar nicht Kaffee nennen. Die Alternative Jogurt mit Müsli und 1 Apfel um 4,90€ exklusive Kaffee ist eben Jogurt mit Müsli. Aber so ist das wohl auf einer Hütte hoch oben in den Bergen!?
Zum Glück haben wir ja unsere eigene Verpflegung in rauen Mengen dabei, sodass wir uns fest vornehmen auf dem Weg schon bald eine Pause und ein zweites Frühstück einzunehmen.
Etappe 02: Von der Sulzenauhütte zur Nürnberger Hütte
Die Nürnberger Hütte ist von der Sulzenauhütte aus mit 3,5 Stunden Gehzeit angeschrieben, es bleibt also auf dieser Etappe des Stubaier Höhenwegs noch ausreichend Zeit einen Umweg einzuplanen. Wir entscheiden uns als Tagesziel zunächst für das Gamsspitzl 3.050m, das in 3 Stunden erreichbar sein soll.
Etappe 02: Von der Sulzenauhütte zur Nürnberger Hütte |
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Route: | Sulzenauhütte (2.191m) → Mairspitze (2.780m) → Nürnberger Hütte (2.278m) |
Gehzeit: | 3 / 5 Std. (schnell / langsam) |
Höhendifferenz: | ↑678m – ↓541m |
Niveau: | schwer (4 von 5) – Steig, eingie ausgesetzte Stellen (vor allem zur Mairspitze), manchmal zum Klettern |
Um 8:00 Uhr startet man, gleich wie alle anderen Wanderer los. Zunächst geht es einen gemütlichen leicht ansteigenden Weg, der das Gletschervorfeld des Wilden-Freiger-Ferners kreuzt, hinauf zum Grünausee (ca. 2.350m). Gut zu erkennen sind auf diesem Weg verschiedene glaziale Formen, die durch die Vergletscherung hervorgerufen wurden. Der Weg führt zum Beispiel direkt auf einer Seitenmoräne entlang, die durch das mitgeführte Lockermaterial des Gletschers entstanden ist und so gut erahnen lässt, wo der Gletscher in früherer Zeit „floss“.
Nach ca. einer Stunde erreichen wir den glasklaren Grünausee, in dem sich die umliegenden Berge sehr beeindruckend spiegeln. Neben ein paar anderen Wanderern sind hier auch einige Schafe unterwegs, die als beliebtes Fotomotiv dienen.
Direkt am See an einer Weggabelung muss man sich nun endgültig entscheiden: Die Nürnberger Hütte ist von hier aus entweder über das Niederl (2.629m) oder die Mairspitze (2.780m) direkt zu erreichen, oder aber über einen weiter südöstlich verlaufenden längeren Weg, der am Gamsspitzl (3.050m) vorbeiführt. Da sich bereits dunkle Quellwolken um die höchsten Gipfel Richtung Süden aufbauen, entscheiden wir uns für den kürzeren Weg über die Mairspitze. Ein etwas steilerer Steig geht nun Richtung Mairspitze hinauf, es lohnt sich öfter mal umzublicken, denn hier sind nun wirklich sehr beeindruckende Fotos zu machen – See – Berge – Gletscher, es hat sich gelohnt so früh aufzustehen!
Aufstieg zur Mairspitze
Nach kurzer Zeit wird der Weg hinauf zur Mairspitze über den Westhang sehr steil, es gibt einige ausgesetzte Stellen und wir sind froh um die gespannten Stahlseile. Unsere Wanderstöcke sind längst am Rucksack befestigt, da wir hier wirklich auch unsere Hände einsetzen müssen, es gerät beinahe zu einer kleinen Kletterpartie. Trittsicherheit und Schwindelfreiheit ist hier unbedingt erforderlich und wir kommen nur langsam voran.
Wir sind froh als wir dieses steile Stück überwunden haben und endlich oben am Grat stehen. Auf diesem entlang geht es dann die letzten Meter zum Gipfelkreuz, das wie es den Anschein hat eher das Ende des Weges als den Gipfel markiert. Trotzdem sind wir froh es für heute einmal geschafft zu haben und wir genießen den Ausblick nach Nordosten ins Stubaital, sogar die Innsbrucker Nordkette ist von hier aus gut zu erkennen.
Die Nürnberger Hütte
Nach einer kurzen Pause machen wir uns an den Abstieg zur Nürnberger Hütte. Zum Glück ist der Osthang weit weniger steil als der Westhang und so können wir den langen Abstieg sehr gut bewältigen. Bereits am frühen Nachmittag kommen wir auf der Hütte an, wir haben alles in allem fast 5 Stunden gebraucht. Sogleich beziehen wir unser Lager, diesmal teilen wir unser Zimmer mit bis zu 36 MitbewohnerInnen. Da wir aber früh dran sind, können wir als eine der ersten unsere Betten aussuchen, wir wählen eine hoffentlich ruhige Ecke. Den Rest des Tages verbringen wir lesend vor und um der Hütte in der Sonne, wir haben es uns verdient! Die Hütte ist sehr nett, mit sauberen Duschen und Toiletten, Sitzmöglichkeiten in der Sonne und sogar einem kleinen Spielplatz.
Nach einer warmen Dusche (hier nur 1€ für 2 Minuten) fühlen wir uns wie neu geboren und um 18 Uhr beginnt wie immer das geschäftige Treiben zum Abendessen. Diesmal haben wir die Halbpension bestellt (31€ pro Person), werden also in einen extra Raum für die Halbpensionsgäste geführt. Das Essen besteht aus mehreren Gängen: einer Suppe, einem Salatbüffet, leckeren Spinatknödeln und noch einem Dessert. Wirklich empfehlenswert, das Essen ist vorzüglich! Leider sind wieder sehr viele andere Wanderer mit uns auf der Hütte, sie ist beinahe ausgebucht. Deswegen geht es auch vor allem beim Salatbuffet rund, es ist ein Wunder, dass keine Futterkämpfe ausbrechen…
Um 22 Uhr ist wieder Schlafenszeit angesagt. Ohrenstöpsel rein, Schlafmaske auf und dann hoffen, dass die Schnarcher weit entfernt liegen. Das Lager ist zum Glück nicht voll belegt, die Luft halbwegs rein (das Fenster war immer offen) und wir schlafen erstaunlich gut.
Um 6 Uhr geht es natürlich wieder los, an Schlaf ist nicht mehr zu denken, wenn alle aufstehen. Das Halbpensionsfrühstück wartet schließlich schon. Es gibt ein Buffet mit verschiedenem Brot, Marmelade, Honig, Wurst und Käse! Viel besser als auf der Sulzenauhütte! Wir können essen so viel wir wollen, lediglich der Kaffee ist wieder sehr seicht… dafür kann man sich aber seinen eigenen Tee machen.
Etappe 03: Von der Nürnberger Hütte zum Roten Grat
Der dritte Tag der Wanderung auf dem Stubaier Höhenweg führt uns an den Alpenhauptkamm, die Grenze nach Italien. Einige andere Übernachtungsgäste machen sich sehr früh schon auf den Weg zum Wilden Freiger (3.418m), dem höchsten von der Hütte aus zu erreichenden Berg. Dieses Jahr ist er sogar ohne Hochtourenausrüstung zu meistern, d.h. das Eis ist so weit zurück geschmolzen, dass Steigeisen, Eispickel etc. zu Hause gelassen werden können. Wir hatten sowas aber ja eh nicht dabei, hätten aber die Möglichkeit gehabt, diese Dinge auf der Hütte auszuleihen.
Etappe 03: Von der Nürnberger Hütte zum Roten Grat |
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Route: | Nürnberger Hütte (2.278m) → Roter Grat (3.098m) → Nürnberger Hütte (2.278m) |
Gehzeit: | 5 / 6 Std. (schnell / langsam) |
Höhendifferenz: | ↑669m – ↓694m |
Niveau: | mittel (3 von 5) – Steig, einige steile Stücke, ein Stück Resteis muss überquert werden |
Wir entscheiden uns für ein anderes Tagesziel, den Roten Grat (3.098m), laut Wegbeschreibung in 3 Stunden zu erreichen. Los geht’s von der Hütte grob Richtung Süden auf einem gut markierten Weg stetig bergauf. Nach ca. einer Stunde erreichen wir einen weiteren wunderschönen Bergsee, den Freigersee. Von hier aus sind auch wieder mehrere Gletscher im Blickfeld, vor allem der Grüblferner Richtung Osten sieht ziemlich beeindruckend aus.
Vom See aus geht es zunächst neben einem hohen Wasserfall einen steilen Steig hinauf, bevor wir eine Art Plateau erreichen, auf dem noch einmal in idyllischer Umgebung Schafe weiden. Die Felsen auf denen wir laufen zeigen wieder eindeutig Spuren einer früheren Vergletscherung: sie sehen stark abgeschliffen aus und man kann sich gut vorstellen wie hier zur früheren Zeiten der Gletscher drüber „gefahren“ sein muss.
Weiter Richtung Süden wird der Weg langsam wieder steiler und es gibt auch die ein oder andere Stelle an der man seine Hände benutzen muss. Langsam nimmt das umgebene Gestein immer mehr die Farbe Rot an, nun wird es uns auch klar warum es der Rote Grat heißt! Auf ca. 2.900 m angekommen stoßen wir allerdings auf ein unerwartetes Hindernis: es liegt ein inaktiver Eisblock im Weg, ca. 3-5 Meter mächtig. Wir hätten dieses Gletscherstück kaum erkannt, denn es ist durchweg mit Schutt, Matsch aber auch größeren Steinblöcken bedeckt. Der Weg quert nun laut Markierungen direkt diesen Block, zunächst auf die östliche Seite und dann weiter oben noch einmal zurück auf die westliche Seite.
Das Eis schmilzt sowohl an der Oberseite als auch an der Unterseite des Eisblocks. An der Oberseite entsteht dadurch ein Wasser-Schlamm-Kies Gemisch, dass sehr rutschig ist, weswegen wir uns schwer tun den Eisblock zu queren, vor allem an den steilen Stellen. An der Unterseite höhlt das Schmelzwasser das Eis langsam aus, so dass Höhlen entstehen, die aber von oben nicht zu erkennen sind. Einmal überquert steigen wir an der Westseite dieses Eisblocks entlang, hier ist aber das Gelände sehr steil, der Untergrund sehr matschig-rutschig weshalb wir umdrehen und versuchen auf der anderen Seite, dem Ostrand des Eisblocks nach oben zu kommen. Aber auch hier geben wir nach einer Weile auf, die Westseite wäre doch einfacher gewesen.
Mit Blick auf den vor uns liegenden langen Abstieg entschließen wir uns den roten Grat, roten Grat sein zu lassen und machen uns auf den Weg hinab, schließlich gilt es noch 1.900 Höhenmeter zu bewältigen. Als wir nach ca. 3 Stunden die Nürnberger Hütte wieder erreichen, legen wir eine wohlverdiente Kuchenpause ein. Wir bereuen es nicht, der Bienenstich schmeckt ausgezeichnet!
Etappe 04: Abstieg ins Stubaital
Schweren Herzens verabschieden wir uns nun von der Nürnberger Hütte und machen uns an den Abstieg, zur Bushaltestelle im Stubaital sollen es 2,5 Stunden sein.
Etappe 04: Abstieg ins Stubaital |
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Route: | Nürnberger Hütte (2.278m) → Stubaital (1.385m) |
Gehzeit: | 2 / 2,5 Std. (schnell / langsam) |
Höhendifferenz: | ↑47m ↓894m |
Niveau: | einfach (2 von 5) – anstrengender aber normaler Steig, keine ausgesetzten Stellen |
Der Wanderweg bergab ist gut in Schuss, der Abstieg zieht sich aber in die Länge. Vor allem, wenn man unsere vorhergehende Tagestour in den Beinen hat. Schließlich beginnt es auch noch leicht zu regnen, was die Steine auf denen wir absteigen rutschig macht und wir müssen mit besonderer Vorsicht auftreten. Entgegen kommen uns immer wieder Wanderer, die zu so später Stunde noch zur Nürnberger Hütte aufsteigen, wir möchten auf keinen Fall mit ihnen tauschen.
Wir sind froh als der Steig endlich ein Ende hat, direkt bei der Bsuchalm (1.580m). Von hier führt ein breiter Schotterweg weiter ins Tal und zur Bushaltestelle, die wir gegen 17:30 Uhr endlich erreichen. Laut ausgehängtem Fahrplan sollte noch ein Bus kommen, der uns zurück zur Mutterbergalm bringen kann, eine Fahrt von vielleicht 10 Minuten. Dort hatten wir das Auto ja zwei Tage zuvor geparkt. Leider trifft der Bus nicht ein und ein Blick ins Internet zeigt uns, dass der letzte Bus schon um 17:11 Uhr gefahren wäre. Besser also immer vorher bei der VVT (Verkehrsverbund Tirol) im Internet checken! Haltestellen sind „Neustift im Stubaital Nürnberger Hütte“ und als Ziel Haltestelle „Neustift im Stubaital Eisgratbahn“.
Autostopp klappt leider auch nicht, die wenigen Autos, die in unsere Richtung fahren sind entweder schon voll oder halten nicht an. Schweren Herzens machen wir uns also zu Fuß auf den Weg, es sind weitere 2 Stunden angeschrieben. Nach ca. einer Stunde Fußmarsch auf dem Wilde-Wasser Weg haben wir aber genug und versuchen es noch einmal… diesmal klappt es auf Anhieb und ein nettes deutsches Ehepaar hält an … „springt rein!“ , „das ist uns auch schon passiert!“ und als wir losgefahren sind „magst ein Bier?“ Schon halte ich ein eisgekühltes Franziskaner in den Händen… das nenne ich mal einen gelungenen Abschluss der Wanderung!
Du suchst eine Unterkunft im Stubaital?
Als Ausgangs- oder Endpunkt für eine Wanderung auf dem Stubaier Höhenweg macht vielleicht eine Übernachtung im Stubaital Sinn. Empfehlenswert ist entweder eine Unterkunft nahe der Talstation der Stubaier Gletscherbahnen, dem Ausgangspunkt dieser Wanderung, oder nahe der kleinen Ortschaft Neustift im Stubaital. Dort befinden sich auch die letzten Supermärkte (M-Preis und Billa) im Tal.
- Unterkünfte nahe der Talstation der Gletscherbahnen* (booking)
- Unterkünfte in Neustift im Stubaital* (booking)
Für diese Wanderung haben wir inf folgenden beiden Hütten übernachtet. Es empfiehlt sich eine frühzeitige Reservierung.
30. Juni 2019 um 19:50 Uhr
Guten Tag,
Vielen Dank für die gute Beschreibung der Hütten Tour.
Eine Frage, wie heißt die Bushaltestelle am Ziel/ Endpunkt der Wanderung um wieder zur berganh am Gletscher zurück zu kommen, damit wir nach dem Fahrplan schauen können.
MfG ein Bergfreund
6. Juli 2019 um 17:07 Uhr
Hallo Cornelius,
danke für den Hinweis, ich habe die Information im Text hinzugefügt. Die Haltestelle am Endpunkt der Wanderung heißt „Neustift im Stubaital Nürnberger Hütte“ und die Haltestelle an der Talstation der Bergbahn heißt „Neustift im Stubaital Eisgratbahn“. Hier der Link zum VVT.
Beste Grüße,
Christian
18. Februar 2020 um 15:56 Uhr
Ich plane auch eine dreitägigen-viertägige Wanderung zum Mutterberg. Es wird auf Wochenende, weil es dann nicht voll sein wird. Danke für Ihre Erfahrung!
8. Mai 2023 um 12:51 Uhr
Herzlichen Dank für die tolle Beschreibung und ein großes Lob an deinen lesenswerten Blog.
Ich bin am Überlegen Etappe 1 und 2 zusammen zu fassen. Was denkst du?
Auch bin ich noch am Hadern, ob ich den Höhenweg entgegengesetzt machen soll (also Nürnberger Hütte, Sulzenauhütte, Dresdener Hütte), da ich die steilen bzw. Kletterpassagen lieber hinauf als hinab bewältige.
Über eine Rückmeldung würde ich mich sehr freuen.